Sonntag, 11. Mai 2008

Hero! Me!

Manchmal läuft's einfach... schief.

In letzter Zeit habe ich immer mehr das Gefühl, dass es irgendjemand auf mich abgesehen hat. Grundsetzlich, wenn ich mir sicher bin, dass gerade alles super läuft, kommt irgendein Ereignis, das mich gaaaaanz schnell auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Und damit meine ich nicht einmal, dass ich mich seit Anfang des Jahres im freien Fall was Zukunftsplanung, Gefühle, Vertrauen in die Menschheit im Allgemeinen und in mich im Besonderen angeht...
Ich habe auch mittlerweile ja auch verstanden, dass es mitnichten aufwärts geht, wenn ich denke, dass ich mein Leben gerade wieder unter Kontrolle bringe... Nein, das sind dann eher die Felsvorsprünge, auf denen ich bei meinem Sturz von der Klippe aufpralle und die meinen Sturz etwas verlangsamen.
NEIN! Das alles meine ich nicht einmal. Es sind vielmehr die Kleinigkeiten des Alltags die mich verzweifeln lassen.
Lehrer am Institut, die irgendwie immer nur alles sofort brauchen, wenn ich alleine arbeite und sowieso schon 435 Dinge gleichzeitig mache und mit 18 Leuten auf 3 Sprachen kommuniziere.
Studenten, die plötzlich alle auf einmal vergessen haben ihr Visum zu verlängern und nebenbei natürlich ihren Schlüssel im Zimmer liegen gelassen haben.
Doch ich will jetzt nicht alles aufzählen. Das ginge auch echt zu lange... Ich suche einfach mal drei schöne Geschichten aus...

1. Meine Schuld (eindeutig!)
Seit dem letzten Wochenende ist das Wetter hier endlich mal richtig, richtig schön.
Dummerweise habe ich an Wochenenden immer bis 23 Uhr Bereitschaft, war also letzten Samstag vorerst an das Wohnheim gebunden. Doch damit hatte ich mich abgefunden und beschloss, mich einfach so lange gemütlich auf die Dachterrasse zu setzen und ausgiebig zu Abend zu essen. Nun muss ich dazu sagen, dass unser allseits beliebter und freundlicher Hausmeister direkt neben der Dachterasse wohnt und daher alles mitbekommt, was dort so vorgeht. Und das eben dieser Hausmeister der Meinung ist, dass die Zivis grundsätzlich überall für Ruhe zu sorgen haben. Kurz vor Ende meiner Bereitschaft begab es sich nun, dass ein paar sehr angetrunkene - um nicht zu sagen sturzbesoffene - Mexikaner, zu denen ich sowieso schon ein super Verhältnis habe, auf die Terrasse kamen und, da ihr Hör- und Sprechvermögen bereits auf ein Minimum reduziert war, eine Menge Krach veranstalteten. Von meiner Bitte, doch etwas leiser zu sein, hielten sie leider auch nicht viel und so kam es, wie es kommen musste. Nicht einmal 45 Sekunden später stand der Hausmeister auf der Terrasse (wie macht der das nur?!?), erklärte, dass sie für heute geschlossen sei und wieß mich freundlich darauf hin, dass ich gefälligst für Ruhe zu sorgen und die Terrasse bei solch einer unverschämten Lautstärke zu schließen hätte und dass es unmöglich sei, dass ich einfach so dabei sitze. Klar. Mein Fehler, dass ich es nicht schaffe, innerhalb einer Minute drei betrunkene Mexikaner zur Ruhe und von einer Dachterrasse zu bringen.

Vie de merde!

2. Studieren?!? Vergiss es!
Ich habe keine Lust in Deutschland zu studieren. Nach meinen wunderbaren Erfahrungen mit dem deutschen Schulsystem und allen Kritiken an deutschen Universitäten ist mir einfach nicht danach, hier noch länger zu bleiben. Und zum Glück lebe ich ja in einer Demokratie, die mir ermöglicht, zu gehen, wenn ich das will.
Also machte ich mich auf die Suche, nach Unis im Ausland.
Dabei wurde mir sehr schnell bewusst, wie verdammt teuer studieren eigentlich ist. England fiehl daher sehr schnell aus meinem Suchraster, ebenso wie die USA.
Doch dann! Plötzlich stieß ich auf eine wunderbare, gigantische Universität in den Niederlanden - Maastricht! Lob von allen Seiten, eine der jüngsten Universitäten Europas, tolle Quoten UND! Mein Traumstudiengang zu einem Preis der echt i. O. wäre...
Dumm nur, dass ich das ganze 2 Tage nach Ablauf der Berwerbungsfrist gefunden habe.

Vie de merde!

3. Kochen kann ich (auch nicht...)
Vor ein paar Wochen war ich mal ausnahmsweise am Kochen. Nicht emotional, sondern in der Küche. Zu dieser Küche ist zu sagen, dass sie sich in unserem Studentenwohnheim befindet und deshalb in einem mehr oder weniger traurigen Zustand ist. Leider wurde die Herdplatte, die ich für meine ausgefallene Speiße erwählt hatte einfach nicht heiß, ich aber immer hungriger und ungeduldiger.
Mehrmals überprüfte ich, ob ich auch wirklich die richtige Platte angeschaltet hatte, ob die Stromzufuhr richtig funktionierte, alles ohne nennenswerten Erfolg.
Schließlich riss mein Geduldsfaden!
Mit dem Topf voll (mittlerweile immerhin lauwarmen Wasser) in der linken Hand, testete ich mit der rechten Hand, ob der Scheißherd vielleicht Hitze an eine andere Platte abgibt.
Mit Erfolg! Ich legte meine Hand auf die erste Herdplatte...kalt. Auf die zweite Herdplatte...kalt. Auf die letzte Herdplatte... "ARGH! SCHEISSE!"
Großes (innerliches!) Aufschreien, zum Wasserhahn stürzen und das verwenden von Ausdrücken, die unsere Studenten eigentlich nicht lernen sollten, rundeten die gelungene Aktion ab. Das Ergebnis war die Erkenntnis, dass der Herd tatsächlich an die falsche Platte Hitze abgibt und dass drei verbrannte Finger an der rechten Hand echt verdammt starke Schmerzen auslösen. Wenigstens gab's ein geiles Bild...

Vie de merde!

Jaja... Ich liebe mein Leben. Aber langsam wird's echt anstrengend Gründe dafür zu finden.
Wenigstens sind die Finger mittlerweile wieder halbwegs verheilt, es ist Wochenende (also kein Kontakt zu Lehrern) und ich hab bald mal eine wohlverdiente Pause.

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